Kyudojo Stuttgart e.V.
UNSER DOJO

Unser Dojo wurde von 2008-2009 mit großer Unterstützung der Vereinsmitglieder gebaut.
Es wurde 2009 eingeweiht und trägt den Namen:

JIMAN KAN KYUDOJO - 自 満 館 弓 道 場

Bedeutung

Dojo bedeutet „Übungssort“ und bezeichnet einen Ort, einen Raum oder eine Halle zum Üben einer Budosportart. Das „Kyudojo“ ist somit der Übungsort für das japanische Bogenschiessen.
Das Dojo des Vereins „Kyudojo Stuttgart e.V.“ erhielt den Namen „JI MAN KAN KYU DOJO“. Das heißt übersetzt: „Jiman-Haus Bogen-übungsort“.
Der Begriff „JIMAN“ ist in diesem Zusammenhang (selbst für Japaner) schwierig zu übersetzen. Er kommt aus der überlieferten Niederschrift „Mokuroku“ der „HEKI RYU INSAI HA“ aus dem 16. Jh. und bedeutet soviel wie „natürliche volle Kraft“. Mit dieser Kraft, die im vollen Auszug an der Grenze des „Nicht-mehr-steigerbaren“ liegt, soll der Bogen abgeschossen werden. Dieses zu erreichen, ist eine sehr hohe Kunst.

Kyudo der „HEKI RYU INSAI HA“

Im Dojo des Kyudojo Stuttgart e.V. wird, wie in einigen anderen Vereinen in Deutschland, das Kyudo der „HEKI RYU INSAI HA“ (Insai-Zweig der Heki-Schule) praktiziert und gelehrt. Diese Schule entstand im 15. Jh. und geht der Legende nach auf den berühmten Samurai „Heki Danjo Masatsugu“ zurück.
Nachdem das Bogenschießen in Japan die Bedeutung als Kriegskunst verloren hatte, wurden im 17. Jh. durch „Insai Issuiken“ einige technische Elemente des Schießens verändert und so der erste Schritt zur Verwendung des japanischen Bogens als Sport- und Wettkampfgerät geleistet.
Das Motto der Heki Ryu Insai Ha lautet „KAN CHU KYU“ und bedeutet: „Kraftvolles Schießen, unbedingtes Treffen und dieses über lange Zeit weiter zu behalten“.
Die Schießtechnik der „HEKI RYU INSAI HA“ wurde im 16. Jh. schriftlich in Gedichtform niedergelegt. Bis heute bilden diese Texte die Grundlage für das tagtägliche Lehren und Lernen der Schießtechnik dieser traditionellen Schule. Siehe auch unter „Literatur“

Tradition

Das „JIMAN KAN KYUDOJO“ steht in der Tradition der jahrhunderte alten Kyudo-Schule der „HEKI RYU INSAI HA“ und versucht deren Lehre und Schießtechnik möglichst unverfälscht weiterzugeben. Das bedeutet, dass für die Trainer des Dojos ein enger Kontakt zu den Kyudolehrern der „HEKI RYU INSAI HA“ in Japan unerläßlich ist. Dieses erfolgt einerseits auf Seminaren mit den japanischen Lehrern in Deutschland, aber auch durch Aufenthalte deutscher Kyudoschützen in Japan.
Das Dojo wurde 2009 durch Prof. Toshio Mori, dem damaligen Professor für Sportunterricht, Gesundheit und Sportwissenschaft an der Tsukuba Universität in Japan und Leiter des Kyudo Dojo an der Tsukuba Universität, eingeweiht. Er hat seit 1976 mehr als 40 mal Deutschland besucht und ist seit 1995 der deutsche Bundestrainer.
Prof. Mori Toshio hat bei Prof. Inagaki Genshiro, dem letzten offiziellen Leiter der „HEKI RYU INSAI HA“, Kyudo gelernt.
Prof. Inagaki Genshiro, der 1995 verstarb, hat von Urakami Sakae, das Wissen der „HEKI RYU INSAI HA“ vermittelt bekommen, und, bei seinem Tod im Jahr 1971, die Leitung der Schule übertragen bekommen.
Urakami Sakae hat Kyudo von seinem Vater, Urakami Naoki vermittelt bekommen, der wiederum Ende des 19. Jh. Kyudo bei Tokuyama Bunemon Takanori unterrichtet bekommen hat.
Diese Tradition der Vermittlung der Lehre und Schießtechnik der „HEKI RYU INSAI HA“ ist zurückverfolgbar bis zum legendären Heki Danjo Masatsugu, der vermutlich von 1443 - 1502 gelebt hat.

Das Dojo

Bild Dojo
Dojo - Frontansicht mit Parkplatz    (Foto: Uwe Beutnagel-Buchner)